01 Nov Alpträume-Warum wir schlecht träumen
Alpträume-Ursache und Behandlung
Alpträume-Jeder hatte schon einmal in seinem Leben einen Alptraum. Angsteinflößende und bedrohliche Situationen lassen den Träumenden aus dem Schlaf schrecken. Heute stellen wir uns die Frage: Wie entstehen Alpträume und warum haben wir diese schlimmen Träume? Alles, was Du über Alpträume wissen wolltest, erfährst Du in unserem heutigen Beitrag.
Eine dunkle Gestalt verfolgt Dich. Egal wo Du hinrennst, sie weiß genau wo Du bist. Diese Gestalt ist groß, düster und gefährlich. Du versuchst Dich zu verstecken, Panik ergreift Dich und schnürt Deine Kehle zu. Es gibt kein Entrinnen. Gleich ist sie da, sie findet Dich! Und plötzlich….öffnest Du Deine Augen und realisierst, es war alles nur ein Alptraum. Du liegst schweißnass in Deinem Bett und fragst Dich, was dieser schlimme Traum zu bedeuten hatte.
Jetzt noch einschlafen fällt schwer. Was, wenn diese angsteinflößende Gestalt wieder kommt? Wer einen Alptraum hatte, kennt die Angst, die den Traum begleitet. Auch das ungute Gefühl nach dem Aufwachen. Zwar ist man im ersten Moment erleichtert, dass es sich lediglich um einen bösen Traum handelte, doch die Bilder verfolgen einen oft den ganzen Tag. Wie entstehen Alpträume überhaupt? Diese Frage stellen sich nicht nur Betroffene, auch die Wissenschaft ist an Alpträumen und ihrer Ursache interessiert.
Was ist ein Alptraum?
Die Wortherkunft Alptraum, bzw. Albtraum stammt aus dem germanischen. Das Wort Alptraum leitet sich von „Alben“ ab. Alben waren in der germanischen Mythologie Naturgeister, die für Träume zuständig waren. Ihnen wurden tückisches und hinterlistiges Verhalten nachgesagt. Sie setzten sich dem Schlafenden auf die Brust und lösten neben schlechten Träumen auch ein unangenehmes Druckgefühl aus.
Unter dem Begriff Albtraum wird ein Traum verstanden, der starke negative Gefühle wie Angst, Trauer oder Ekel auslöst und den Schlafenden zum Aufwachen bringt. Meist kann sich der Betroffene nach dem Aufwachen noch gut an die Traumhandlung erinnern. Aus einer Umfrage geht hervor, dass die meisten Alpträume von Verfolgungen, Verletzungen oder dem Tod nahestehender Personen sowie dem Fallen ins Bodenlose, handelt. Alpträume treten in der zweiten Nachthälfte, überwiegend in der REM-Phase, auf. Die Dauer eines Alptraumes variiert zwischen wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde.
Wie entstehen Alpträume?
Die genaue Ursache, wieso Alpträume entstehen ist bis jetzt noch nicht geklärt. Es gibt jedoch Erkenntnisse, die darauf hinweisen das sowohl erbliche Veranlagung als auch Stress Auslöser dafür sind. Menschen, die kreativ, empathisch, sensibel und offen sind, neigen eher zu Alpträumen. Als Ursache wird der Umgang mit Stress vermutet. Menschen, die sich gegen Stresssituationen schlecht abgrenzen können, verarbeiten dies in Alpträumen.
Stress kann durch vieles ausgelöst werden: Problemen in der Beziehung, hohe Belastungen in der Arbeit oder bestehende Konflikte. Solche Situationen kennt jeder. Sie belasten nicht nur den Alltag, sie schleichen sich zudem noch in den Schlaf und kommen in Form von angsteinflößenden Träumen wieder. Aber auch ein Horrorfilm am Abend vor dem Einschlafen kann Stress auslösen und zu Alpträumen führen.
Negative Ereignisse wie Traumata, Kriegserlebnisse oder Unfälle können ebenfalls zu Alpträumen führen. Im Traum wird meist ein bestimmtes Thema immer wieder behandelt. Treten diese Alpträume einmal in der Woche oder häufiger auf, spricht man von chronischen Alpträumen. Das sollte man nicht ignorieren und sich Hilfe bei einem Arzt oder Therapeuten suchen. Denn unter Alpträumen leidet nicht nur der erholsame Schlaf, auch die geistige Gesundheit wird leidet darunter zunehmend.
Braucht man Alpträume?
Hier kommt die gute Nachricht: Auch wenn Alpträume grauenerregend sind, haben sie auch eine positive Eigenschaft. Treten sie selten auf, gelten sie als ganz normal. Nicht nur das, sie sollen sogar für die geistige Gesundheit unentbehrlich sein. Schlafforscher sagen, dass Menschen die regelmäßig träumen kreativer und leistungsfähiger sind. Das liegt daran, dass das Gehirn während des Schlafes verschiedene Szenarien und Möglichkeiten einer Lösung ausprobiert, ganz ohne Gefahren und Risiken. Das Gehirn versucht dabei, diffuse Gefühle in Bildern darzustellen, die im Traum verarbeitet werden. Jeder schlechte Traum gibt Dir somit Hinweise über dich selber. Und mit der Zeit lernst Du Deine Träume und ihre Bedeutung zu deuten.
Träume, auch Alpträume, bringen den Schlafenden in neue gedankliche Sphären. Sie bieten Spielraum zum Experimentieren und fördern die eigene Kreativität. Viele Ideen entstanden aus Träumen. Auch viele Alpträume wurden von dem Schlafenden genutzt, um daraus eine Idee oder eine Geschichte zu formen. Das beste Beispiel dafür ist der US-amerikanische Schriftsteller Stephen King. Er verarbeitete einen Alptraum, den er während eines Fluges hatte, in einen Roman. Sein Horror-Roman „Sie“ (englischer Originaltitel Misery) erlangte 1987 weltweite Berühmtheit und wurde sogar verfilmt.
Umgang mit Alpträumen
Hin und wieder schlecht träumen ist normal. Kommen Alpträume jedoch häufiger vor, beeinflussen sie die Schlaf- und Lebensqualität. Alpträume sind nichtorganische Schlafstörungen. Oft sind sie von Angststörungen begleitet. In Deutschland leiden etwa 5% der Bevölkerung unter wiederkehrenden Alpträumen. Mit Alpträumen muss sich aber nicht abfinden. Dagegen kannst Du etwas unternehmen. Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze, die Du jedoch schnell erlenen und anwenden kannst.
Imagery Rehearsal Therapy (IRT)
Bei dieser Form der Alptraumbewältigung führst Du zunächst ein Traumtagebuch. Sofort nach dem Aufwachen notierst Du Deinen Traum in einem Notizbuch. Nach dem Aufschreiben lies Dir nochmals das Aufgeschriebene mehrmals durch. Mit dem Aufschreiben und wiederholten Durchlesen setzt Du dich aktiv mit dem geträumten auseinander. Im nächsten Schritt malst Du Dir ein anderes Ende für Deinen Alptraum aus. Die neue Geschichte sollte so nah wie möglich am ursprünglichen Traum liegen, aber am Ende positive Gefühle auslösen. Schreibe die neue Handlung ebenfalls auf und lies sie immer wieder durch. Somit überschreibst Du den anfänglichen Alptraum durch Deine ausgedachte Handlung, bis er sich vollständig auflöst.
Luzides Träumen (Klarträumen)
Eine weitere Methode, Alpträume zu bewältigen, ist das luzide Träumen oder auch Klarträumen genannt. Darunter versteht man die Fähigkeit, während des Traumes zu wissen, dass es sich um einen Traum handelt. Es gibt einige Menschen, die dies von Natur aus können. Luzides Träumen kann aber erlernt werden. Ist man sich während des Schlafens bewusst, dass es sich um einen Traum handelt, kann man in den Alptraum direkt eingreifen und somit die Handlung bewusst verändern. Diese Technik ist zwar etwas schwieriger zu erlernen, aber zeigt bei Alpträumen die besten Erfolge. Durch Deine aktive Handlung innerhalb des Albtraumes hast Du die Kontrolle darüber, was geschieht. Es verhilft Dir nicht nur, schlimme Träume aufzulösen, sondern durch die bewusste Steuerung der Traumhandlung neue Glücksmomente zu schaffen.