Schlafen in der DDR

Schlafen in der DDR

Schlafen in der DDR

Wie schliefen Menschen in der DDR?

Am 3. Oktober ist Tag der Deutschen Einheit. Vor genau 30 Jahren wurde aus einem gespaltenen Deutschland wieder ein geeintes Land. Dieser Tag ist geeignet um auf Zeitreise zu gehen und etwas genauer hinzuschauen. Wir wollen wissen: Schlafen in der DDR-Schliefen DDR-Wie sah ein Schlazimmer in der DDR aus und wie schliefen Menschen?

Wie das Leben in der DDR verlief können wir heute recht nachvollziehen. Es ist noich nicht so lange her, dass aus Ost- und Westdeutschland ein geeintes Land wurde. Mangel und Entbehrungen standen schließlich an der Tagesordnung. Doch was wissen wir darüber, wie Menschen in der DDR geschlafen haben? Wie sahen die Schlafzimmer aus? Zeit, um an diesem Feiertag etwas zu recherchieren und genauer hinzuschauen, wie DDR-Bürger nicht nur gelebt, sondern auch geschlafen haben.

Warten und Hoffen

Das Leben in der DDR war geprägt durch einen ständigen Mangel. Mangel an Wohnraum, Mangel an Konsumgütern, Mangel an Dienstleistungen. Schlicht ein Mangel an allem. DDR-Bürger mussten geduldig sein und warten. Warten auf eine Wohnung, warten auf ein Telefon, warten auf ein Auto.

Als besonders schlimm konnte der Mangel an Wohnraum beschrieben werden. Zwar hatte sich die SED das Ziel gesetzt für alle DDR-Bürger ausreichend Wohnungen zur Verfügung zu stelle, mussten die meisten trotzdem lange warten. Eng verknüpft mit dem ständigen Warten war die Hoffnung. Hoffnung, möglichst schnell eine Wohnung zugeordnet zu bekommen.

Mangel an Wohnraun

Der Mangel an verfügbarem Wohnraum entstand durch die politische Führung der DDR. Die Ausgangslage war bereits schlecht. Nach dem zweiten Weltkrieg waren viele Häuser zerstört und vieles musste neu aufgebaut werden. Anfang der 1950er setzte die SED die Prioritäten zunächst auf den Ausbau der Stahlindustrie und vergaß dabei den Wohnungsausbau. Erst zu Beginn der 1960er Jahre startete die SED den dringend nötigen Ausbau der Wohnversorgung.

Es musste schnell, einfach und billig gehen. Finanzielle Mittel für den Wohnungsbau waren knapp-wie vieles zu diesen Zeit in der DDR. So entstanden die bekannten Plattenbauten. Ganze Wohnblöcke entstanden innerhalb kürzester Zeit. Trotz dieser Bemühungen war der Mangel nicht beendet. Damit jeder eine Wohnung bekam wurden Kommissionen für die Wohnraumvergabe eingerichtet, die entscheid, wer welche Wohnung beziehen durfte.

Neue Hoffnung Plattenbau

Heute ist der Plattenbau negativ behaftet. Zu Zeiten der DDR war das für viele Menschen jedoch ein Grund zur Freude. Denn nicht jeder bekam sofort eine Wohnung. Manche warteten Jahre lang. Besonders Studenten oder Alleinstehende hatten kaum eine Chance auf eine eigene Wohnung. Nicht selten wurden sie mit den Worten abgespeist, sie sollen wiederkommen wenn sie verheiratet seien. Solange lebten die meisten weiterhin bei den Eltern und hofften auch eine baldige Änderung der Situation.

Die Plattenbauwohnungen waren einheitlich und genormt. In erster Linie sollte es praktisch sein. Sie wiesen in vielen Bereichen noch Nachholbedarf auf, aber verfügten zumindest über ein eigenes Badezimmer und eine Heizung. Ausgelegt war die im Durchschnitt 60qm große Wohnung für eine Familie mit zwei Kindern.

Mangel diktiert die Möglichkeiten

Sei es in privatem Leben oder in der Herstellung von Gütern, mussten Menschen kreativ werden. Die Menschen lernten in der DDR schnell aus den gegebenen knappen Mitteln das Beste herauszuholen. Dies zieht sich durch die gesamte Geschichte der DDR wie ein roter Faden. Sicher hat dieser Mangel nicht wenigen Sorgen bereitet. Schlafen in der DDR mit dem Kopf voll Sorgen war sicher nicht immer erholsam.

Auch die Hersteller von Möbeln mussten sich neues einfallen lassen und dem Mangel entgegenzusetzen. Als Folge entstanden völlig neue Designs für Möbel, die auch im Westen auf Begeisterung stießen. Das Design war geprägt von dem Wunsch, eine neue kulturelle Identität zu schaffen, mit der sich die DDR-Bürger als auch die Regierung identifizierten.

Das Ziel, keine Ressourcen zu verschwenden war stets oberste Priorität. Gleichzeitig sollte die Einrichtung modern und massentauglich sein. Ab den 1960er Jahren wurde das Chemieprogramm in der DDR gefördert. Die „Plaste“ entstand und schuf völlig neue Möglichkeiten. Die Plastifizierung nahm ihren Gang und erreichte alle Lebensbereiche der DDR-Bürger. Vom Geschirr bis zum Stuhl, Plaste dominierte nun die Haushalte. Es galt als formschön und zweckmäßig und wurde auch aufgetischt, wenn Besuch vor der Tür stand.

Das Elternschlafzimmer in der DDR

Da die Plattenbauwohnungen recht klein und zweckmäßig geschnitten waren, mussten auch die Schlafräume praktisch eingerichtet werden. Da fing das Problem aber bereits an, denn weiterhin dominiert der Mangel an Allem das Leben in der DDR. Wer sich eine Schlafzimmereinrichtung leisten konnte, musste wieder warten bis diese lieferbar war. Wollte man sich selbst ein Bett zusammenbauen, stieß man auch hier auf Grenzen des Möglichen, weil auch Baustoffe Mangelware waren.  Wer konnte, kaufte Möbel von Freunden und Bekannten ab. Manche konnten altes Mobiliar von der Familie geschenkt bekommen, die in die neue Wohnung mit einziehen durften.

Die Einrichtung des Schlafzimmers bestand hauptsächlich aus einem Bett, Nachttischchen und einem Schrank. Der Stil war von dem DDR-Zeitgeist geprägt, das Design war schlicht und funktional. Da es nicht viel Auswahl in Einrichtungshäusern gab, nahmen DDR-Kunden zum Schlafen das, was verfügbar war. Man musste sich mit dem glücklich schätzen, was zu bekommen war. So war es auch nichts besonders wenn der Nachbar oder Kollege dieselben Möbel in seinem Schlafzimmer stehen hatte wie man selbst. Individuell Schlafen wie wir es heute kennen war in der DDR nur schwer realisierbar.

Da die Räume klein waren, musste möglichst praktisch gedacht und eingerichtet werden. Große Schränke lehnten an den Wänden und bargen alle Habseligkeiten, die sonst keinen Platz in der Wohnung fanden. Die Wände selbst zierte meist eine Blümchentapete. Besonders beliebt waren Muster mit goldfarbenen Ornamenten.

Das Kinderschlafzimmer in der DDR

Die meisten Wohnungen waren für Familien mit zwei Kindern konzipiert. Neben dem elterlichen Schlafzimmer war ein Zimmer für die Kinder vorgesehen. Neben dem Schlafen in den DDR-Plattenbauwohnungen war das Kinderzimmer auch ein Raum, in dem das Kind spielte und seine Zeit verbrachte. Hatte eine Familie mehr als ein Kind, mussten sich die Geschwister ein Zimmer teilen. Auch wenn sie älter wurden gab es kaum eine Möglichkeit für separate Schlafzimmer für die Jugendlichen.

Auf etwa 8-12qm standen in dem Kinderzimmer ein Bett und ein Schrank. Teilten sich Geschwister ein Zimmer, war es ein Etagenbett. War im Zimmer noch Platz vorhanden, war auch ein Tisch zum Erledigen der Hausaufgaben vorhanden. Die Möbel des Kinderzimmers waren vom Design ähnlich dem des Elternschlafzimmers. Alles war praktisch konzipiert. Wurde das Kind älter, kamen ein eigenes Radio oder ein kleiner Fernseher dazu.

Schlafen in der DDR- Typische Bettwaren

Wie bei den Möbeln, waren auch Bettwaren schwer erhältlich. Hatte man ein Stück übrig und konnte nähen, wurden daraus Vorhänge, Decken- und Kissenbezüge genäht. Bettwäsche die es zu kaufen gab, wurde vom Design schlicht und einfach gehalten. Denn es sollte in das sozialistische Bild der DDR passen.

Die Bettwäsche aus der DDR unterscheidet sich in einigen Aspekten von der Bettwäsche in der BRD. Zum einen gab es deutlich weniger Stoffe zur Auswahl. Meist bestand die Bettwäsche aus 100% Baumwolle. Da auch dieses Material Mangelware war, wurde bei der Herstellung viel Wert auf Langlebigkeit gelegt. Auch mit einer farblichen Vielfalt konnten die Bettwaren nicht dienen.  Wer kein steriles weiß wollte, hatte noch die Möglichkeit gemusterte Bettwäsche zu kaufen. Die beliebtesten Motive waren Blumenmuster, Streifen oder Karo. Zum anderen unterschied sich DDR-Bettwäsche in der Größe. Decken- und Kissenbezüge waren deutlich kleiner als das heutige Standartmaß. So war das Standartmaß für Deckenbezüge in der DDR 186×140 cm und für Kissenbezüge 78×70.

Zu Anfangszeiten der DDR wurden noch Matratzen mit Strohfüllung verwendet. Das war zweckmäßig, denn es gab zum Befüllen von Schlafunterlagen kaum ein anderes Füllmaterial. Mit der Zeit kamen dann die ersten Schaumgummi-Matratzen auf den Markt. Diese waren zwar recht dünn, aber deutlich bequemer als die Strohmatratzen. Die meisten hatten dreiteilige Matratzen auf den Bettgestellen liegen. Kissen und Decken waren unterschiedlich gefüllt. Neben Wattefüllungen gab es auch Daunen.

Schlafen in der DDR-Fazit

Ob die Menschen in der DDR besser oder schlechter geschlafen haben als in der BRD ist heute schwer zu sagen. Wir können heute ehemalige DDR-Bürger danach fragen, würden aber so viele unterschiedliche Aussagen erhalten, wie es Sterne am Himmel gibt. Fakt ist jedoch, dass Menschen in der DDR das Beste aus ihrer Situation gemacht haben. Langes Warten auf eine Wohnung hat vielen in der DDR das Schlafen erschwert. Umso größer war jedoch die Freude, wenn der positive Bescheid ankam. Auch waren Menschen, was das Dekorieren und Gestalten der Wohnung und des Schlafzimmers betraf, in der der DDR sehr kreativ. Das wenige was zur Verfügung stand wurde genutzt. Nichts wurde verschwendet. So hatte jede Familie etwas Eigenes geschaffen, das es in keinem Wohnzimmer und in keinem Schlafzimmer von Freunden und Nachbarn gab.



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